Produkte mit einem gesundheitlichen Zusatznutzen, sogenannte funktionelle Lebensmittel, gelten als der wichtigste Ernährungstrend für die kommenden Jahre. Nach dem Grundbedürfnis der Sättigung, das in der menschlichen Ernährungsgeschichte am längsten vorherrschte, gefolgt von der mehr vom Kaloriendenken geprägten Schlankheitswelle, steht für die nächsten Jahrzehnte eindeutig der gesundheitliche Aspekt der Vorbeugung im Vordergrund.

Vorreiter für die Entwicklung der funktionellen Lebensmittel war Japan. Solche Lebensmittel müssen folgende Bedingungen erfüllen:


Es handelt sich um Lebensmittel, nicht um Kapseln oder Pulver.
Sie enthalten ausschließlich natürlich vorkommende Zutaten.
Sie können und sollen als Teil der täglichen Kost verzehrt werden.
Sie erfüllen eine besondere Funktion für die Gesundheit.
Der Markt für funktionelle Lebensmittel weist weltweit die höchsten Zuwächse auf. Die bei uns bekanntesten funktionellen Lebensmittel sind die pre- und probiotischen Milchprodukte. Die positiven Auswirkungen der probiotischen Keime auf die Gesundheit sollen sich von einer Erhöhung der Immunabwehr über eine Senkung des Cholesterinspiegels bis zu vorbeugender Wirkung gegenüber Krebserkrankungen erstrecken. Weitere Beispiele sind ACE-Getränke, Eier und Brot mit Zusatz von Omega-3-Fettsäuren und mit Ballaststoffen und antioxidativen Vitaminen angereichertes Tiefkühlgemüse.

Obwohl diese Produkte schon seit Jahren einen festen Platz im Einkaufskorb der Verbraucher haben, kann ihr gesundheitlicher Nutzen nur unzureichend vermittelt werden, denn das Verbot der krankheitsbezogenen Werbung steht dem entgegen. Dies mag mit ein Grund sein, dass sich Verbraucher unter dem Begriff "funktionelle Lebensmittel" so wenig vorstellen können. Hier ist der europäische Gesetzgeber aufgefordert, sein rigides Werbeverbot in Anpassung an die Entwicklung neuer, mit besonders positiven Funktionen versehener Lebensmittel zu modifizieren.

Selbstverständlich müssen die behaupteten Wirkungen wissenschaftlich hinreichend gesichert sein und ebenso selbstverständlich ist es, dass diese Lebensmittel gesundheitlich unbedenklich sind.