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06/12/2005
Fleisch: Kaum Einschränkung durch Skandal
Der „Gammelfleisch“-Skandal lässt die meisten Verbraucher relativ unbeeindruckt. Nach einer TNS-Infratest-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ haben 77 Prozent der Bevölkerung ihren Fleischkonsum trotz der Berichte über verdorbene Waren nicht eingeschränkt. Lediglich 18 Prozent der rund 1.000 Befragten gaben an, weniger Fleisch und Wurstprodukte zu essen und 5 Prozent erklärten, generell kein Fleisch zu konsumieren. Die Berliner Europaabgeordnete Dagmar Roth-Behrendt machte das unübersichtliche, föderale Kontrollsystem in Deutschland für die jüngsten Fleischskandale mit verantwortlich. Die Bundesländer müssten ihre Arbeit wesentlich stärker vernetzen und gemeinsam Prüfstandards und Kontrolldichten festlegen, sagte die SPD-Politikerin.Es sei angesichts der unübersichtlichen Situation nahezu unmöglich, herauszufinden, wer in den einzelnen Bundesländern was und wann kontrolliere. "Fest steht lediglich: Es wird zu wenig kontrolliert. Es ist leider eine Tatsache, dass die Kontrolleure und Veterinäre völlig überlastet sind", sagte Roth-Behrendt. Sie kritisierte zugleich, dass die EU keinen Einfluss auf das Strafmaß bei Verstößen nehmen könne. Wenn etwas gefunden werde,müsse drakonisch bestraft werden. „Viel zu oft machen die kriminellen Fleischhändler aber einfach unter einem anderen Namen weiter", monierte die Politikerin.
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