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08/10/2005
Hochkarätige Jury hat beste Weine unter sechs Euro getestet - Ergebnisse unter rewirpower.de
Sogar das Wetter spielte mit: Wie bestellt hörte pünktlich zum Beginn des Weintests 2005 der Nieselregen auf - und Sonnelicht fiel durch die hohen Fenster in den Grünen Salon des Schloss Hugenpoet. rewirpower.de hatte Ende September in das romantische Bauwerk im Süden Essens geladen, um auch in diesem Jahr die besten Weine unter 6 Euro erschmecken zu lassen. Dabei entpuppte sich so mancher der insgesamt 72 Probanden als positive Überraschung - selbst für die verwöhnten Gaumen der Weinexperten. Konzentriert nimmt Frank Buchholz einen Schluck Weißwein. Er schließt die Augen und nimmt das Aroma des edlen Tropfens in sich auf. Schnell spuckt er den Wein dann in einen Napf - der Alkohol würde sein Testvermögen beeinträchtigen. Welchen Wein er gerade geschmeckt hat, weiß der bekannte TV-Koch und Feinschmecker allerdings nicht: Wie in den Vorjahren sind alle Flaschen mit Alufolie umwickelt - die "Blindverkostung" gehört zum Konzept des rewirpower.de-Weintests. Damit die sieben Experten bei allen 72 Rot- und Weißwein-Flaschen den Überblick behalten, machen sie sich nach jedem Kandidaten sorgfältig Notizen.
Die Stunden vergehen, die die Notizblöcke und die Spucknäpfe füllen sich - der Test tritt in seine entscheidende Phase. Das Schwierigste dabei ist, all die verschiedenen Weine miteinander zu vergleichen. Schließlich sind alle unterschiedlicher Herkunft, entspringen verschiedensten Rebsorten und unterschiedlichen Jahrgängen. Einzig der Trinkgenuss kann da das Kriterium sein, das über einen Spitzenplatz entscheidet.
Als am frühen Nachmittag die Vertreter der Presse am Schloss Hugenpoet eintreffen, steht das Urteil der Weinexperten fest: Bester Weißwein in diesem Jahr ist ein trockener, freinfruchtiger Riesling aus dem Rheingau. "Er überzeugt mit einer typisch mineralischen Note, guter Frische, einer prägnanten Säure", schwärmt Weinkenner Klaus Dahlbeck. "Ein sehr sauberer, leckerer Wein."
Generell sagen den Juroren in diesem Jahr aber die Rotweine mehr zu. Hier gewinnt ein rassischer Spanier, der übrigens vom deutschen Winzer Heiner Sauer produziert wird: "Bobal y Tempranillo" vom Weingut Bodegas Palmera - Ladenpreis: 5,95 Euro - gefällt selbst dem äußerst anspruchsvollen Gaumen von Sommelier-Weltmeister Markus Markus del Monego: "Er erinnert geschmacklich an Pflaumen und dunkle Beeren", sagt der "Master of Wine", der im "Bobal y Tempranillo" selbst Feinheiten wie "feine Gewürznoten und Röstaromen" herausschmeckt. Farblich gefällt ihm das "dichte Purpur" des Siegerweines.
Fünf Stunden nach Beginn des Weintests löst sich die Gesellschaft allmählich auf. TV-Koch Frank Buchholz beantwortet im WDR-Hörfunk noch einige Fragen zum Thema Wein, und die Weinexperten freuen sich auf den nächsten Weintest im kommenden Jahr. "Unsere Weinprobe hat es wieder einmal gezeigt", sagt Alfred Voigt vom Kettiger Spitzenrestaurant Résidence: "Zwischen dem breiten Durchschnitt sind auch in dieser Preisklasse so manche Perlen verborgen."
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