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27/03/2006
Bioland gegen EU Pseudo Öko
Anlässlich der heutigen Konferenz im EU-Parlament zur Revision der EU-Ökoverordnung erläuterte Bioland Bundesvorsitzender Thomas Dosch die ablehnende Haltung seines Bioanbauverbandes gegenüber dem Vorschlag der EU-Kommission. Die vorgesehene Verabschiedung neuer Regelungen im Schnellverfahren ließe keinerlei Spielraum für eine Überprüfung und Diskussion möglicher Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung der Biobranche und gefährde das Verbrauchervertrauen in Bioprodukte.
Im einzelnen kritisierte Dosch, dass
- das Potential eines eigenverantwortlichen Engagements völlig vernachlässigt werde, - die Kontrolle der Vorschriften der EU-Ökoverordnung der allgemeinen Lebens- und Futtermittelkontrolle unterstellt werde und die bisher vorgeschriebene Prozesskontrolle - vom Acker bis zum Teller - aufgeben werde, - der Begriff "Bio" nur noch unzureichend geschützt sei, - es privatrechtlichen Organisationen erschwert werde, gegenüber dem Verbraucher Richtlinienstandards zu kommunizieren, die über die gesetzlichen Vorschriften hinaus gingen, - die fehlenden Durchführungsbestimmungen für den neuen Regelungsrahmen erst in einem weiteren Gesetzgebungsschritt veröffentlicht und verabschiedet werden sollen, - damit eine deutliche Verschiebung der Entscheidungsgewalt - weg von den EU-Mitgliedstaaten, hin zur EU-Kommission erfolgen soll.
Gemeinsam mit weiteren europäischen Anbauverbänden wurde im Rahmen der Konferenz eine Liste mit offenen Fragen präsentiert, die nach Auffassung von Bioland den dringendsten Klärungsbedarf aufzeigt. Gleichzeitig wurde die EU-Ratspräsidentschaft aufgefordert, den vorgelegten Regelungsentwurf der Kommission nicht innerhalb weniger Wochen durchzupeitschen, sondern Raum für weitere Konsultationen zu schaffen.
Bioland ist mit über 4500 Erzeugern und 720 Vertragspartnern aus Lebensmittelhandwerk und -industrie der größte Verband im ökologischen Landbau in Deutschland.
(Pressemitteilung)
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